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Wiener Wieder-Auferstehung

Wiener Wieder-Auferstehung

Heidi Emfried: Wiener Wieder-Auferstehung

Emfried, Heidi
Wiener Wieder-Auferstehung
Kriminalroman

Langs Team im dritten Fall: Akribische ÜberzeugungskriminalistInnen

Dieser klassische Whodunnit ist das dritte Buch der Informatikerin Emfried, und diesmal stirbt ein Programmierer und Firmenteilhaber von BeingAlive, eines Software-Startups, welches auf die Generierung möglichst lebensechter Avatare Verstorbener spezialisiert ist. Die Autorin eröffnet sich damit ein weites ethisches, psychologisches und kriminologisches Spielfeld: Trauerarbeit, Beziehungsersatz, virtuelle Sexualität, Verfügbarkeit, Überwachbar- und Erpressbarkeit, Spurensicherung in der Cloud …. Schier alle KundInnen und MitarbeiterInnen sind verdächtig, und auch der untergetauchte afghanische Drogendealer, der das Opfer beraubte, wird gesucht. Thematisiert wird Glauben an Heil durch Technologie, durch Esoterik, durch Geld – und das private Thema des Chefermittlers Leo Lang, dessen brüchige Partnerschaft in den Konstellationen der Romanfiguren auftaucht: eine, keine, mehrere, virtuelle Beziehungen, kollegiale, freundschaftliche, sexuelle, haustierische, fantasierte Kontakte, Leben in der Vergangenheit, Gegenwart oder Virtualität. Natürlich wird der Fall gelöst und Lang tut wieder, was ihn zufrieden macht: anderen helfen.
Lesbarer Österreich-Krimi um Einsamkeit vs. Abhängigkeit, mit Exkursen zu Küche, Kunst und Mode.

Rezension von German Brandstötter auf https://www.biblio.at/literatur/rezensionen/opac.html