Was man jetzt noch tun kann
Was man jetzt noch tun kann
Langenegger, Lorenz
Was man jetzt noch tun kann
Durchkommen mit Sperrgepäck
Die Schweizer „Taugenichtse“ haben sich mit Robert Walser, Markus Werner und Christian Kracht verbreitet, und auch von diesem Autor sind sie aus den Vorgängerromanen bekannt. Sie empfinden Unbehagen am Alltag, haben geheime Ziele, aufgegebene Leidenschaften. Manuel, unser Protagonist, hat Zweifel an der Beständigkeit und keine Zuversicht, also alles, was ihm zum angepassten, erfolgreichen Leben fehlt. Das sieht auch seine Freundin so, ebenso wie sein beruflicher Lebenslauf. Er lässt sich durch die Umstände bestimmen, treiben, landet aber irgendwie immer auf den Beinen. Durch den überraschenden Tod seines Vaters mit Hinterlassenschaft einer maroden Firma und 200.000 Rohschlüsseln wird er aus seiner Beschäftigungslosigkeit gerissen, selbst die Freundin setzt ihn vor die Tür und er nimmt sich der Erbschaft an. Gleichzeitig wird er von einer zufrieden atmenden oder schnarchenden Person (seinem Vater? seinem Ich?) im Ohr belästigt, die er erst mit dem letzten Schlüssel loswird. Die Aventüre konfrontiert ihn mit seiner Vergangenheit, seinem Lebensentwurf, Reisen, zeitgenössischen Automaten, aber er findet einen neuen Anfang.
Recht mitfühlend geschilderte Trauerbewältigung der anderen Art, lakonisch bis heiter, leicht und unterhaltsam lesbar.
Rezension von German Brandstötter auf https://www.biblio.at/literatur/rezensionen/opac.html