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Zukunftsintelligenz statt Zukunftsangst

Zukunftsintelligenz statt Zukunftsangst

Daniel Dettling: Zukunftsintelligenz

Dettling, Daniel
Zukunftsintelligenz statt Zukunftsangst: menschliche Antworten auf die digitale Revolution

Jetzt ist auch schon die Zukunft digital

Die Themen, die sich der Autor vornimmt, formuliert er zunächst populistisch-verkürzend, fast schon satirisch: „Werden uns die Maschinen ersetzen? Können wir den Tod besiegen? Und was hält uns in Zukunft zusammen, wenn (…) wir von Daten kontrolliert werden?“
Den Chancen und Risken der informationstechnologischen Auswirkungen auf Arbeit, Gesundheit und Demokratie widmet sich Dettling dann aber eher dialektisch: Er stellt aktuelle und optimistische Szenarien einander gegenüber und macht in der Synthese viele politische Gestaltungsvorschläge.
Das digitalisierte Arbeiten mache die Menschen freier für „Werte, Qualität und Sinn“, gemeinnützige Arbeit, Weiterbildung, längeres Arbeitsleben; die Freigestellten sollten nach besteuerter digitaler Wertschöpfung sozialstaatlich unterstützt werden. Maschinen werden uns zum Teil ersetzen.
Digitale Wege der Gesundheitsversorgung und -vorsorge könnten das Altern verzögern, den Tod aber nicht abschaffen. Die Ursache der Demokratieschwäche liege nicht in der Digitalisierung, aber jener könne durch politische Regulierung und Partizipation begegnet werden.
Am Ende sichern sieben moralische Imperative gegen mögliche verbliebene Zukunftsängste ab.
Die analytischeren Strecken des Buches sind nachvollziehbar, aber immer wieder mit zeitgeistigen Phrasen durchsetzt, Einleitung und Abschluss stark motivationsseminarisch.
Eingeschränkt empfehlenswert.

Rezension von German Brandstötter auf https://www.biblio.at/literatur/rezensionen/opac.html