Horx, Tristan
Sinnmaximierung. Wie wir in Zukunft arbeiten.
Die Welt in groben Zügen
Zukunfts“forscher“ projizieren heutige Trends in die Zukunft und müssen ihre Prognosen verkaufen, am besten mit eingängigen Begriffen. Horx geht davon aus, dass Arbeit mehr sein soll als der Tausch von Lebenszeit gegen Geld und beobachtet gleichzeitig, dass Arbeitskräftemangel, Umweltzerstörung, ungleiche Kapitalverteilung, strenge Hierarchien, Gewinnmaximierungsdruck usw. herrschen. Ein Gegenkonzept ist „sinngetragene“ Arbeit, also Selbstwirksamkeit und Wirksamkeit für die Gesellschaft erleben können, Transparenz in der Firma, Homeoffice, 32-Stunden-Woche, Anerkennung durch gerechteres Gehalt, Nachhaltigkeit, Grundeinkommen usw. Das ist teils bekannt und wird wiederholt argumentiert.
Leider ist das Buch aber über weite Strecken ein Werbetext mit apodiktischen Aussagen: „Die Welt von morgen wird eine wunderbare sein, denn Sinn schlägt Zwang.“, „Geld, Macht, Status verleihen per se keinen Sinn.“ Und auch das eine oder andere „Fuck“ ist verzichtbar. Problemen, wie dass Roboter und Computer keine Steuern und Sozialabgaben bezahlen, wird eher ausgewichen (denn „Technologie erzeugt immensen Wohlstand“), immerhin das Grundeinkommen könne durch eine Finanztransaktionssteuer ermöglicht werden.
Unfertiger Eindruck, Kraut und Rüben. Verzichtbar.
Rezension von German Brandstötter auf https://www.biblio.at/literatur/rezensionen/opac.html